Wieso platzt uns der Kragen?
Neulich ist mir in einer Diskussion doch tatsächlich der Kragen geplatzt.
Wie konnte das passieren? Ich dachte immer, ich ruhe vollkommen in mir und niemand und nichts kann mich aus der Ruhe bringen. Ich stand sozusagen kurz vor der Erleuchtung.
Also, wie konnte es soweit kommen?
Natürlich ist der erste Gedanke: Mein Gegenüber hat mich provoziert, beleidigt, ungerecht behandelt. Doch meistens sind die Aussagen unserer Gesprächspartner sachlich gesehen gar nicht so beleidigend und provozierend. Jeder andere Mensch hätte anders bzw. gelassener reagiert.
Die Antwort darauf lautet: es liegt an UNSEREM wunden Punkt, an unserem Trigger.
Das Wort Trigger bedeutet Auslöser. Es bezeichnet Situationen, Verhaltensweisen, Erlebnisse oder Dinge, auf die wir reagieren, emotional und/oder körperlich.
Man kann sich diesen Trigger oder wunden Punkt wie das Quecksilber in einem Thermometer vorstellen, das aus dem Bauch über die Brust hinauf zur Kehle steigt, sprich zum Kragen.
Und da unsere Gefühle ja auch aus dem Bauch kommen, macht es Sinn dort nachzuschauen. Was genau, hat meinen Kragen platzen lassen?
Natürlich kann es an Streß und Müdigkeit liegen, dass wir manchmal gereizter reagieren als sonst.
Jedoch sind es in der Regel meist tiefe innere seelische Verletzungen, die wir als Kind oder im Laufe des Lebens erfahren haben, die wieder geweckt werden und uns in einen Alarmzustand versetzen.
Wir erinnern uns an den seelischen Schmerz und reagieren über, als Schutz und Verteidigung.
Deswegen macht es Sinn, in der Diskussion kurz innezuhalten und dem Gegenüber zu signalisieren, dass dessen Aussage gerade sehr weh getan, verletzend war. Idealerweise bittet man um eine Pause, um die Situation nicht eskalieren zu lassen und sich kurz zu sortieren. So kann man sich die Zeit nehmen, um nach innen zu schauen und nach der Verletzungsursache zu suchen.
Das kann dann später auch kommuniziert werden und man kann sich für die Überreaktion entschuldigen.
Wenn wir das Bild des Thermometers nehmen, könnte man dies im besten Falle auf eine humorvolle Art und Weise tun, um die Situation zu entschärfen, z.B.:
„Du, es. tut mir leid wegen vorhin, aber mein Quecksilber im Bauch hat sich verselbständigt und wollte unbedingt hoch zum Kragen.“
Denn eins steht fest:
Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt.
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Wenn Du das Gefühl hast, dass Dir viel zu oft der Kragen platzt und Du in ganz vielen Alltagssituationen völlig unangemessen oder über reagierst, darfst Du Dich vielleicht mal mit Deinen persönlichen Triggern befassen.
Gerne unterstütze ich Dich dabei, diese mal genauer anzuschauen, eine neue Art der Reaktion und Strategien zu erlernen, die Dich wieder ins Gleichgewicht bringen:
Selbst-Reflexion und Selbst-Regulation.
Sende mir gerne eine e-mail an: brigitte@ciraudo.de und wir vereinbaren ein Beratungsgespräch (persönlich oder virtuell)
Ich freue mich über Deine Nachricht.
Brigitte CiraudoPsychologische Beratung & Personal Coaching