Seelenfrage Nr. 5

Warum schmecken Tränen salzig?

Kannst Du Dich an das letzte Mal erinnern, als Du geweint hast?
Dir sind die Tränen über die Wangen gelaufen und sobald sie den Mund erreicht haben, hast Du einen salzigen Geschmack wahrgenommen. Woran liegt das?

Die Tränenflüssigkeit kommt aus einer Drüse am Auge, der Tränendrüse. Um die Flüssigkeit herstellen und schließlich zu Tränen werden zu können, zieht die Drüse Wasser aus dem umliegenden Gewebe.
Das gelingt ihr nur, indem sie Salz absondert. So wird Wasser angezogen.

Diesen Effekt nennt man Osmose: Wenn in der Nähe einer Flüssigkeit der Salzgehalt hoch ist, wird versucht, dies auszugleichen. Das Wasser wandert zum Salz.

Doch Tränenflüssigkeit wird nicht nur beim Weinen produziert, sondern immer.
Sie reinigt und schützt unsere Augen und versorgt sie mit wichtigen Nährstoffen.
Alle fünf bis zehn Sekunden wischen unsere Augenlider über die Hornhaut.
Bei jedem Wimpernschlag verteilen sie einen Tränenfilm auf dem Auge, entfernen Staub und Fremdkörper. Über einen Kanal fließt das Sekret schließlich in den Tränensack und weiter zur Nase ab.

Wenn wir weinen, produzieren wir einen kräftigen Überschuss an Tränenflüssigkeit; das Auge hat dann „Hochwasser“: Ein Teil tritt über die Ufer – das sind die Tränen, die übers Gesicht fließen.

Doch warum weinen wir überhaupt?

Auch hier regelt das unser Körper ganz wunderbar für uns.
Wenn wir unglücklich, ängstlich oder wütend sind, bildet unser Körper einen Überschuss an Stresshormonen.
Beim Weinen hingegen sinkt der Anteil dieses Stresshormons, dem Cortisol. Glückshormone wie Endorphin und Oxytocin werden freigesetzt. Allgemein fühlen wir uns nach dem Weinen so, als ob eine Last von unseren Schultern gefallen ist.

Sind wir über einen längeren Zeitraum wütend, traurig oder verzweifelt, können diese Gefühle uns krank machen. Bei diesen Empfindungen werden bestimmte Stoffe in unserem Körper freigesetzt, die auf Dauer sehr schädlich für uns sein können. Weinen bzw. Tränen helfen dabei, diese Stoffe aus unserem Körper wortwörtlich herauszuspülen.

Weinen hat also sowohl organisch als auch seelisch etwas sehr Reinigendes.

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Jeder Mensch verarbeitet Emotionen anders und hat seine eigenen Methoden um wieder ins seelische Gleichgewicht zu kommen.

Allerdings kann häufiges Weinen, über einen sehr langen Zeitraum, auch ein Anzeichen dafür sein, dass gewisse Erlebnisse seelisch nicht aufgearbeitet wurden.

Hier kann ein offenes Gespräch mit einer neutralen Person, in einem sicheren und diskreten Rahmen helfen, das Erlebte nach und nach zu verarbeiten.

Ich lade Dich herzlich dazu ein, mit mir über das Thema, das Dich so sehr belastet, zu sprechen – selbstverständlich auch unter Tränen 😉

Sende mir gerne eine e-mail an: brigitte@ciraudo.de und wir vereinbaren ein Beratungsgespräch (persönlich oder virtuell)

Ich freue mich über Deine Nachricht.