Kraft(W)Ort Nr. 67 🌳

Vertrauen ist eine Oase des Herzens,
die von der Karawane des Denkens nie erreicht wird.
– Khalil Gibran –

Das letzte Kraft(W)Ort dieses Jahres, möchte ich dem Vertrauen widmen; und zwar dem sogenannten Urvertrauen, dem Vertrauen darauf, dass alles zur richtigen Zeit und zu unserem Wohle geschieht.

Vertrauen: ein kraftvolles und doch schwer zu erklärendes Wort.

Was ist Vertrauen? Ist es Glaube? Ist es Zuversicht? Oder Hoffnung?

Nein, weder noch. Glaube kommt von Außen über den Verstand, Vertrauen von innen.
Hoffnung ist mit einem ganz bestimmten erwünschten Ziel in der Zukunft fest verbunden, also auch über den Verstand.

Der Glaube sagt: „Ich glaube, dass ich die Prüfung bestehen werde, weil ich genügend gelernt habe.“ (Verstand)

Hoffnung sagt: „Ich hoffe, dass ich die Prüfung bestehen werde, damit ich studieren kann.“ (Verstand + Ziel)

Vertrauen sagt: „Ich vertraue darauf, dass alles gut für mich laufen wird.“ (Gefühl/innere Gewissheit)

Vertrauen ist jenes Gefühl, das wir empfinden, wenn wir darauf vertrauen, von der Natur/einer höheren Macht/dem Universum/ etc. liebevoll geführt und geleitet zu werden, ohne es mit Sicherheit zu wissen.

Es ist ähnlich dem Vertrauen, dass die Bäume und Pflanzen nach dem Winterschlaf im Frühjahr wieder austreiben und blühen werden.Niemand sagt ihnen, was sie zu tun haben. Und keiner kontrolliert sie ständig, ob sie noch da sind oder genügend für ihr Wachstum tun.

Und dann gibt es natürlich auch solche Quertreiber, wie die Traubenhyazinthe in meinem Garten (Foto), die beschlossen hat, schon im November zu blühen. Anscheinend war jetzt für sie die richtige Zeit. Auch das ist in Ordnung, dann ist das eben so.

Denn auch das ist Vertrauen, nämlich das Unberechenbare zu akzeptieren. Ebenso die Unsicherheit akzeptieren, was und wann etwas kommen wird. Denn absolute Sicherheit ist eine Illusion.

Besonders sehr aktive Menschen ohne Grundvertrauen, haben das Problem, immer alles unter Kontrolle, alles im Griff haben zu wollen. Die reinste Selbstüberschätzung und der sicherste Weg in die Erschöpfung.

Selbstverständlich soll man nicht grundsätzlich die Hände in den Schoß legen und darauf vertrauen, dass sich das Geschirr von alleine abwäscht.

Es geht mehr um das Verstehen, wann man anpacken muss und wann nicht.
Es geht um Ausgewogenheit: handeln, aber auch den Dingen ihren Lauf lassen.

In diesem Sinne vertraue ich darauf, dass alles gut für uns Menschen wird.

Ich vertraue darauf, dass wir mit allem, was kommt, gut zurecht kommen werden.

Ich vertraue darauf, dass wir immer liebevoll auf unserem Weg geführt werden.

Und JA, das Ganze ohne Wissen und Sicherheit, einfach nur so, mit ganz viel (Ur-)Vertrauen 😇

Ich schließe für heute mit einem weiteren schönen Zitat von Benjamin Disraeli (ehem. brit. Premierminister)

„Geduld ist das Vertrauen, dass alles kommt, wenn die Zeit dafür reif ist.“

Benjamin Disraeli

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