Kraft(W)Ort Nr. 66 🌳📚

Wenn Du JA zu anderen sagst,
dann vergewissere dich,
dass es kein NEIN zu dir selbst ist.

– Paulo Coelho –

Kennst Du den Begriff „people pleaser“?
Der Begriff „to please somebody“ kommt aus dem Englischen und bedeutet jemanden zufrieden stellen, ihn erfreuen oder ihm gefallen.
People Pleaser sind Dauer-JA-Sager, also Menschen, die ihre Bedürfnisse hinter einer Maske verstecken und aus lauter Harmoniesucht zu allem Ja und Amen sagen.

People pleaser neigen nicht nur dazu, anderen zuzustimmen, sie übernehmen auch bereitwillig Verantwortung für deren Emotionen und geben sich – bewusst oder unbewusst – alle Mühe, das Befinden ihres Gegenübers zu verbessern.

In den meisten Fällen stammt dieser Drang, wie könnte es auch anders sein, von früheren Erfahrungen aus der Kindheit. Wer als Kind schon dafür zuständig war, den Frieden zu wahren und die Eltern zu besänftigen, ist auch später noch um Eintracht bemüht. Wer sich von Beginn an schon keine Widerworte leisten konnte, hat manchmal auch im Alter noch Probleme, sich zu behaupten.

Doch wer sich selbst dauerhaft vernachlässigt, sich immer für die Probleme anderer zuständig fühlt und Bestätigung allein im Außen sucht, kann seine Interessen schlecht durchsetzen.Immer von allen gemocht werden zu wollen, ist super anstrengend und laugt aus.

Wer ja sagt, obwohl er nein meint, nur um den Vorstellungen seines Gegenübers zu genügen, nimmt sich und den anderen die Chance auf einen ehrlichen Austausch.

Nun, wie gelingt es aber, dieses Verhalten zu ändern?

Psychologen haben hierfür ein paar Regeln aufgestellt:

1. Was willst Du wirklich?
Werde Dir selbst darüber im Klaren, was Du wirklich willst. Wenn Du ganz und gar und von Herzen ehrlich zu Dir bist, was würdest Du sagen: JA oder NEIN?

2. Sage das Wort
Stelle Dich vor einen Spiegel und sprich mehrmals laut das Wort: „NEIN“.
Du kannst auch mit einem Menschen üben, bei dem Du Dich wohl fühlst:„Nein, ich möchte heute lieber nicht ins Kino gehen!“
Ein „Nein“ ist keine Beleidigung, sondern bloß eine klare Rückmeldung. Beginne Deine Antwort mit einem klaren „Nein“, anstatt: „Na ja, eigentlich habe ich nachher schon was vor …“

3. Keine Rechtfertigungen
Es reicht vollkommen aus, wenn Du z.B. sagst: „Tut mir leid, heute Abend kann ich leider nicht.“
Du musst Dich weder erklären, warum Du nicht kannst, noch irgendwelche Ausreden erfinden.
In der Regel interessiert sich Dein Gegenüber sowieso nicht für Deine Gründe.

4. Standhaft bleiben
Es gibt allerdings auch ein paar hartnäckigen Zeitgenossen, die versuchen werden, Dich umzustimmen, mit: „Ich hab’ doch sonst niemanden außer dir“ oder „Du kannst das doch so gut.“
Unbedingt ruhig und bestimmt die Aussage wiederholen (ohne Dich zu rechtfertigen) und dabei bleiben: „Nein, es tut mir leid, diesmal geht es leider nicht.“

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Falls Du noch ein bisschen Training im ‚NEIN-zu-anderen‘ und ‚JA-zu-Dir‘ brauchst, dann übe ich gerne mit Dir.

Ich unterstütze Dich dabei, Deine Bedürfnisse klar zu erkennen und sie auch nach Außen auch selbstbewußt zu kommunizieren.Ich freue mich über Deine Nachricht 📧📫

* Text enthält gekürzte und veränderte Passagen aus dem Buch „55 Fragen an die Seele“ von Michael/Hartmann