#Seelenfrage Nr. 15
Wie weit reicht Dein Horizont?
Ok, das ist zugegebenermaßen eine etwas provokante (Seelen)Frage.
Aber ich meine die Frage ernst.
Wie weit kannst Du genau jetzt, in diesem Moment gerade schauen, wenn Du den Kopf hebst?
Wenn Du im Büro sitzt, vermutlich nur bis zum Fenster, zu Deinem Kollegen gegenüber oder zur Tür.
Wenn Du draußen im Freien arbeitest, wirst Du schon etwas weiter schauen können, bis zur nächsten Hecke, zu den nahegelegenen Häusern oder bis zu einer hohen Baumkrone in der Ferne.
Aber wozu nun diese ganzen „Horizontfragen“?
Hier die Erklärung: wenn wir Kummer und Stress haben, neigen wir dazu, Schultern und Kopf hängen zu lassen und den Blick nach unten zu richten.
Wenn wir nach unten schauen, wird der Blick eng, wir schauen dadurch dauernd das Problem an, beschäftigen uns damit und fokussieren es immerfort.
Nun kann es natürlich sehr dienlich sein, sich ein Problem anzuschauen, um nach einer Lösung zu suchen. Doch wenn man nicht gleich eine Lösung findet und trotzdem dauernd drauf schaut, wird es in der Regel nicht besser, ganz im Gegenteil: man versumpft im Problem.
Eine sehr hilfreiche Methode mit einer bedrückenden Situation/Problem umzugehen ist, erstmal den Körper, die Schultern und den Kopf aufzurichten und den weitesten Punkt am Horizont zu suchen.
– Wo ist dieser Punkt? Weit oder nah?
– Was siehst Du da?
– Welche Farbe hat der Himmel?
– Sind Wolken da und welche Form haben sie?
– Woran grenzt der Horizont?
– Sind es Hügel, Bäume, Häuser oder vielleicht sogar das Meer?
Apropos Meer und Urlaub: einer der Gründe, warum wir uns nach einem Urlaub so erholt fühlen, ist der, dass wir im Urlaub den Blick viel öfter in die Weite richten als im Alltag.
Wir sehen weiter, entdecken neue Dinge, erhalten neue Perspektiven.
Versuche es einfach mal und richte Dich und Deinen Blick auf. Schaue eine Weile zum Horizont und beobachte, was mit Deinem Problem passiert.
Kann es sein, dass es nach ein paar Minuten kleiner geworden ist? Sich nicht mehr so belastend anfühlt?
Lass’ Deinen Blick weit werden. Je weiter er wird, desto kleiner wird Dein Problem.
Natürlich verschwinden Probleme dadurch nicht, aber sie fühlen sich zumindest nicht mehr so groß oder belastend an.
Nur damit kein Missverständnis entsteht: es geht hier nicht um Wegschauen oder den Kopf in den Sand stecken. Es geht lediglich darum, die Perspektive und die Distanz zum Problem zu verändern.
Natürlich ist dies nur eine von vielen Möglichkeiten, Stress und Sorgen zu minimieren.
Wenn Du allerdings Themen hast, die Du langfristig lösen möchtest und musst und ein genauerer Blick unvermeidlich ist, dann lass’ uns doch gemeinsam drauf schauen.
Vier Augen sehen mehr als zwei und mit dem nötigen Abstand einer neutralen Person lassen sich Blockaden und Stolpersteine eher erkennen.
Und man kann effizienter an der Lösung des Problems arbeiten.
Sende mir gerne einen e-mail und wir vereinbaren einen Termin zum Beratungsgespräch/Coaching: brigitte@ciraudo.de
Ich freue mich auf Deine Nachricht.
Beratungsgespräche können persönlich oder virtuell stattfinden.
Brigitte CiraudoPsychologische Beratung & Personal Coaching