#KaffeeSatz Nr. 108

Nichtstun ist besser, als mit viel Mühe nichts schaffen!

Laotse

Eine junge erschöpfte Mutter erzählte mir neulich im Coaching, dass sie mit ihrem Haushalt kaum noch nachkommt. Vieles bleibt liegen und sammelt sich über Tage und Wochen zu großen Bergen an Arbeit.
Sie versucht jeden Abend, wenn die Kinder endlich im Bett liegen, noch die Wäsche zu waschen oder zu bügeln, die Küche aufzuräumen, e-mails zu beantworten.
Fertig wird dabei nur eine und das ist sie selbst, ausgelutscht und erschöpft. Wenn abends dann gar nichts mehr geht, schreibt sie sich eine ToDo-Liste für den nächsten Tag, an dem der Spießrutenlauf von vorne beginnt.

Ich fragte sie, wieso sie das denn alles Abends mache. „Da habe ich mehr Zeit und Ruhe“, meinte sie, „allerdings merke ich auch, dass ich für alles doppelt so lange brauche, wie tagsüber. Ich bin einfach so erschöpft.“

Und genauso geht es vielen anderen auch, nicht nur Müttern. Sie schieben Aufgaben in die Abendstunden, als gäbe es diese im Überfluss.
Es erinnert mich immer ein bisschen an die Aussage:„Das erledige ich „zwischen den Jahren“ … Zwischen den Jahren ist eine Woche und nicht 3 Monate.

Abends haben wir vielleicht mehr Ruhe von äußeren Einflüssen wie Kinder, Hund, Telefon, usw. Die nötige Ruhe – zum Ausruhen – bekommen wir jedoch nicht. Im Übrigen fühlen sich ToDo-Listen am Abend immer wie ein Sack Zement an. Und manche Menschen können kaum einschlafen über die Sorge, wie man das alles am nächsten Tag schaffen soll. Morgens ist die Liste dann in kürzester Zeit erledigt.

Wie kommt es also, dass wir abends nichts mehr oder nur noch wenig geregelt bekommen? Dass wir nicht mehr so leistungsfähig und produktiv sind?

Natürlich sind wir körperlich müde und ausgelaugt, je nach physischer Betätigung. Aber nicht jeder rennt sich tagsüber wirklich die Hacken ab, die meisten sitzen ja im Moment überwiegend im HomeOffice.

Nein, wir sind auch psychisch voll: voll mit Informationen, Sorgen, Gedanken und Gefühlen.
Und das zehrt auch enorm an unseren Kräften.
Körper und Geist brauchen abends nach einem langen Tag schlichtweg Erholung. Nach dieser (nötigen) Ruhephase haben wir morgens einfach mehr Energie.

Mein Vorschlag (auch an die erschöpfte Mama natürlich) ist, ein Experiment in Sachen Morgenroutine zu wagen und sich für die nächsten 2-3 Wochen den Wecker für den folgenden Morgen 1-2 Stunden früher zu stellen. Dafür sollte man natürlich auch 1-2 Stunden früher ins Bett gehen.

Denn, Morgens lenkt uns nichts und niemand ab – wir können ganz alleine in Ruhe, ohne Ablenkung und Erwartungen, unsere Aufgaben erledigen.Wir schaffen morgens innerhalb einer Stunde ein Pensum, für das wir abends manchmal drei Stunden brauchen.

Vielleicht bleibt morgens, nach den erledigten Aufgaben, sogar noch etwas Zeit zum Lesen oder Meditieren und wir können entspannt und gelassen in den Tag starten. Und das gute Gefühl, früh am Morgen, schon so viel erledigt zu haben, ist einfach unbezahlbar.

Ich persönlich setze Lesen und Meditieren übrigens an erster Stelle, dann gehe ich noch gelassener und produktiver in den Tag.
Der alte Spruch : “Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ hat für mich in diesem Falle keine Gültigkeit mehr. (Stammt der nicht auch von den alten, strengen Preußen? 🤔)

Wir kommen einfach glücklicher, zufriedener und gelassener durch den Tag, wenn wir etwas für uns getan haben, um uns dann, innerlich gestärkt, den Tagesaufgaben zu widmen.

Ich wünsche Euch eine entspannte und stressfreie Woche und verabschiede mich für heute mit dem chinesischen Sprichwort:

„Gehe langsam, wenn Du es eilig hast!“…

– Wie sieht Deine Morgenroutine, Dein Tagesablauf aus?

– Startest Du energetisch in den Tag und kannst gut mit Deinen Kräften haushalten?

– Gönnst Du Dir die nötige Erholung in den Abendstunden?

Falls Dein Tagesablauf noch etwas ‚Feinjustierung‘ gebrauchen kann, unterstütze ich Dich gerne 😊