#KaffeeSatz Nr. 59

Tue immer dein Bestmögliches!
Nicht mehr und nicht weniger!

– Don Miquel Ruiz –

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, aber dieser Satz wird sehr gerne und regelmäßig missverstanden: Tue immer dein Bestmögliches!

In meiner Praxis erfahre ich tagtäglich, dass Klienten erschöpft, müde, demotiviert und höchst unzufrieden mit sich selbst sind. Der Grund liegt oft darin, dass sie sich schlichtweg dauerhaft überfordern.


Ganz nach dem Motto: immer mehr, höher, weiter, schneller! Manche Menschen kennen ihre körperlichen und mentalen Grenzen einfach nicht oder noch fataler, sie kennen ihre Grenzen, überschreiten sie aber regelmäßig.

Denn im allgemeinen Verständnis wird der obige Satz so gedeutet:
„Renn’ Dir jeden Tag die Zunge aus dem Leib und reiß’ dir alle Beine aus, um jeden Tag noch besser zu werden, um Dir und den anderen zu beweisen, wie gut du bist.“

Hierzu kann man 2 Varianten der Selbstzerstörung wählen, oder für ganz Hartgesottene gerne auch beide 😉

Variante 1 – der Vergleich mit dem jüngeren Ich! 

Bedeutet, sich ständig selbst beweisen zu müssen, dass man mit 50 noch genauso gut sprinten oder die Nächte durchfeiern kann, wie mit 18.

Variante 2- der Vergleich mit Anderen!
Dass man besser als die Nachbarin Kuchen backen kann, die bessere Figur oder den schöneren Garten hat.

So, und da liegt schon das Dilemma. Der Vergleich mit früher und mit anderen. Man kann bei beiden Varianten nur verlieren.

Ruiz sagt nicht, gehe in den Wettbewerb mit der ganzen Welt und vor allen Dingen nicht mit dir selbst, sondern erinnert daran, dass unsere Leistungsfähigkeit nicht immer die gleiche ist und wir somit Gnade mit uns selbst walten lassen sollten.

‚Tue in jeder Situation, unter allen Bedingungen, immer dein Bestes, nicht mehr und nicht weniger. Doch vergiss nicht, dass deine Leistungsfähigkeit nicht konstant ist, sondern sich von einem Moment auf den anderen verändert.
Alles ist ständig lebendig und folglich ständigen Veränderungen unterworfen.

Daher wird dein Bestes manchmal von hoher Qualität sein und zu anderen Zeiten nicht so gut. Wenn du am Morgen frisch und energetisch aufwachst, wird dein Bestes besser sein als abends wenn du müde bist.
Dein Bestes wird unterschiedlich sein, je nachdem ob du krank oder gesund, betrunken oder nüchtern bist.
Dein Bestes wird davon abhängen, ob du dich rundum wohl fühlst und glücklich bist – oder aber frustriert, wütend oder eifersüchtig.

Bei deinen täglichen Stimmungen kann sich dein Bestes von einem Augenblick zum nächsten, von einer Stunde zur nächsten oder von einem Tag zum nächsten völlig verändern.

Außerdem spielt Zeit eine Rolle – auch hier wird sich dein Bestes im Laufe der Jahre verändern.
Unabhängig von der Qualität, tue einfach immer dein Bestes – nicht mehr und nicht weniger als das.’

***

Mute Dir nicht zuviel zu!
Wenn Du Dein Bestes gegeben hast, dann ist das ausreichend, ganz gleich wieviel oder wie gut das war.

Es ist genug!
und
Es ist gut genug!

Sei gnädig zu Dir!

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