#Kraft(W)Ort Nr. 31

Loslassen heißt nicht aufgeben,
sondern weitergehen.

„Der Gedanke an meine große Liebe lässt mich einfach nicht mehr los,“ sagte neulich eine Klientin in der Beratung. (Nur zum besseren Verständnis: die Trennung von der großen Liebe liegt mittlerweile 20 Jahre zurück)

Ich fragte sie: „Ist es wirklich der Gedanke, der Sie nicht los lässt oder lassen Sie den Gedanken nicht los?“

„Aber ich kann ihn einfach nicht vergessen. Nichts ist schwerer als Loslassen,“ meinte sie.

Hierzu erstmal eine kleine Geschichte aus dem Zen-Buddhismus:

Der Schüler ging zum Meister und fragte ihn: „Wie kann ich mich von dem, was mich an die Vergangenheit heftet, lösen?“
Da stand der Meister auf, ging zu einem Baumstumpf, umklammerte ihn und jammerte: „Was kann ich tun, damit dieser Baum mich losläßt?“

Botschaft erkannt? Nicht die Dinge heften an uns, sondern wir lassen sie nicht los.

Wir lassen vor allen Dingen die Gedanken an Menschen, Erlebnisse usw. nicht los. Gefühle und Gedanken an frühere Beziehungen, Menschen, die uns nicht gut tun usw., belasten uns seelisch sehr stark. Dauernd kreisen die Gedanken im Kopf, immer wieder und wieder um das gleiche Thema. Darunter leidet nicht nur die Seele, sondern zwangsläufig irgendwann einmal auch der Körper.

Aber wie geht Loslassen?

Vielleicht hast Du Lust auf ein kleines Experiment:
Versuche dir bitte einen richtig schweren Medizinball vorzustellen, den du aus deiner Schulzeit noch kennst. (Ich glaube, wir haben ihn alle gehaßt 😅)
In diesem Medizinball sind all’ deine negativen Gedanken, Ängste, Bedauern, Selbstvorwürfe usw. Und über die Jahre ist er immer schwerer geworden, also zu einer richtigen Last geworden.

Und nun stellst du dir bitte vor, dass du diesen schweren Medizinball einfach auf den Boden fallen lässt. Oder, wenn du genug Kraft hast, ihn einfach irgendwohin wirfst, soweit es geht. (Von mir aus darfst du ihn in Gedanken auch nach dem Sportlehrer werfen 😅)

Und dann fühle mal, wie leicht sich deine Arme anfühlen. Wie gut es tut, diese schwere Last loszuwerden, das BeLASTende los geworden zu sein.
Wie frei fühlst du dich jetzt? Was kannst du jetzt alles mit deinen frei gewordenen Armen und deiner Leichtigkeit tun?

Genauso, wie du diese Leichtigkeit körperlich spüren kannst, so kannst du sie auch seelisch spüren. Wie würde es dir gehen, wenn du deine seelischen Sorgen genau so loswerden könntest wie den Medizinball und diese großartige Erleichterung spüren würdest?

Vielleicht versuchst du erstmal eine unangenehme, aber nicht so wichtige Verabredung abzusagen und schaue mal, wie gut es dir danach geht. Und dann wagst du dich so langsam an die größeren „Brocken“.

Loslassen bedeutet frei sein und weitergehen. Frei von unnötigen Sorgen und frei für alles Neue, was kommen darf.
Lasse in Dankbarkeit alles gehen, was dir eine Weile gedient aber jetzt keinen Nutzen mehr für dich hat.
Das, was du loslässt dient dir, deinem persönlichem Wachstum und deiner seelischen Gesundheit jetzt nicht mehr.

Nochmal zur Erinnerung: nicht Deine Gedanken belasten Dich, sondern Du hältst an ihnen fest.

Also: Nichts ist leichter als Loslassen.

🎈

Gerne können wir in einer Beratung über deinen ganz persönlichen „Medizinball“ sprechen und gemeinsam herausfinden, was Du noch brauchst, um ihn einfach fallen zu lassen.

Ich freue mich über Deine Nachricht … denn mit Mut fangen die schönsten Geschichten an 🎈