#KaffeeSatz Nr. 71

Den Reichtum eines Menschen misst man an den Dingen, die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau

Also, wenn das so ist, dann verfügen die meisten Menschen tatsächlich über einen ziemlich großen Reichtum.

In den letzten Tagen konnte ich nämlich einen sehr interessanten und schönen Nebenaspekt der momentanen Ausgangsbeschränkung beobachten. Und zwar, dass die meisten Menschen, mit denen ich gesprochen habe, materiell nichts vermissen. Also, materiell im Sinne von Luxus.

Niemand sagt: 
„Ach, wie schön wäre es, jetzt eine Jacht oder einen Ferrari zu haben“ oder „Schade, wie gerne würde ich jetzt eine Raumfahrt unternehmen …“
(Gut, das liegt vielleicht ein Stück weit auch an meinem Bekanntenkreis 🤔😄 )

Die meisten Menschen haben tatsächlich eher sehr bescheidene Wünsche, sie wünschen sich nach diesen 3 Wochen Quarantäne einfach nur mal wieder unbeschwert unter Menschen gehen zu können, sie sehnen sich regelrecht nach der Gesellschaft von anderen Menschen.

Es sind die (vermeintlich) kleinen selbstverständlichen Freiheiten, die wir durch diese Entbehrungen sehr vermissen und jetzt zu schätzen lernen. 


Die meisten von uns haben genug zu Essen und zu Trinken und nun stellen wir fest, dass wir auf materiellen Luxus sehr gut verzichten können.
Wir stellen fest, dass er uns nicht wirklich glücklich macht.

Rolf Dobelli* hat es in einer seiner Kolumnen so schön beschrieben:

Die (Vor-) Freude auf Dinge macht uns glücklicher als deren tatsächlicher Besitz.
Erlebnisse manchen uns glücklicher (nachhaltiger) als materielle Dinge.
Und die meisten Erlebnisse kosten nichts!
(hier nochmal meine kostenlose Lieblinge: Natur, Bücher, Musik)

In diesem Sinne, freut Euch auf viele schöne zukünftige gemeinsame Erlebnisse … das macht jetzt schon doppelt glücklich 😍🍀🐞

*Rolf Dobelli – Die Kunst des guten Lebens (Kapitel 12 – Wie Anschaffungen sich in Luft auflösen)

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