#KaffeeSatz Nr. 67

Bildquelle: Pixabay

Als Kind studiert man Erwachsene, um klug zu werden.
Als erwachsener studiert man Kinder, um wieder glücklich zu werden.

So liebe Kinder, jetzt ist es soweit. Die Schulen haben endlich geschlossen und die freie Zeit, die Euch erwartet, dauert fast so lange wie die Sommerferien.

Eigentlich eine coole Sache, wenn da nicht das Wermutströpfchen wäre, dass Eure Eltern auch zu Hause bleiben werden (müssen); also zumindest die meisten von ihnen. Mist! Jetzt habt ihr sie vermutlich eine ganze Weile an der Backe!

Was könnte es so schön sein, einfach mal nur zu chillen und nichts zu tun. 
Aber nein, jetzt geht bestimmt schon morgens der Stress los mit:
„Üb’ noch mal Mathe!“
„Lies’ doch mal ein Buch!“

„Du könntest die Englisch-Vokabeln wiederholen!“

„Üb’ mal auf deiner Querflöte!“

Lauter solch’ blöde pädagogische Kacke. Da spielen die sich tatsächlich als Lehrer auf und meinen, dass man in so kurzer Zeit verblöden kann, wenn man mal nichts tut. Dabei lernt ihr Kinder ja andauernd und vor allen Dingen rasend schnell, zum Beispiel wie man Fahrrad fährt, wie man (unser !) Handy bedient, wie man tolle Kunstwerke aus Lego baut, die Regeln eines Spiels anzuwenden (oder sie bei Bedarf auch mal zu ändern) … lauter tolle Sachen.

Dieser Übereifer Eurer Eltern ist also gar nicht nötig. Und trotzdem hängen sie die strengen Pädagogen raus. Und ich kann euch auch verraten warum.

Also, ganz unter uns und im Vertrauen: die spielen sich nur so auf, weil sie im Grunde genommen Angst davor haben, mit euch allein zu sein. Die meisten Erwachsenen haben nämlich vergessen, wie man sich als Kind benimmt, wie man spielt und sich entspannt.

Sie verstecken sich hinter dieser strengen und autoritären Maske, weil sie verlernt haben, Kind zu sein.
Vor lauter Verantwortung & Erziehungs-Gedöns können sie einfach nicht mehr entspannen. Sie wissen nicht mehr, wie und wann man auch mal locker bleiben soll. Wie zum Beispiel: Jetzt! Gerade in diesen Tagen.


Die gute Nachricht ist: Ihr könnt es ihnen wieder beibringen, sie müssen nur wollen und diszipliniert an sich arbeiten!! 😉😁
Sie könnten von Euch lernen, wieder Kind zu sein und einfach mal das Leben im Hier und Jetzt zu genießen. Schließlich können sie sowieso nichts an der aktuellen Lage ändern, warum dann nicht gleich die gemeinsame Extra-Zeit genießen?

Aber, ich sag’s Euch gleich: das wird kein leichtes Unterfangen.
Ihr müsst alle Überredungskunst und alle herzerweichenden Hundeblicke einsetzen, die ihr kennt. Aber ihr schafft das!! 💪

Hier ein paar Tipps, was Ihr gemeinsam tun und womit Ihr sie ‚rumkriegen könntet:

– Zeig Mama, wie man auf der Playstation spielt. Sie freut sich bestimmt. wenn sie zur Abwechslung etwas Neues lernen darf
– Legt mal einen ganzen „Kinotag zuhause“ ein: schaue dir mit Mama und Papa ‚Michel aus Lönneberga‘, ‚Pippi Langstrumpf‘, ‚Karllson auf dem Dach‘ oder andere schöne Filme an, die glücklich machen. Und das so lange ihr wollt; mit Popcorn, Chips usw.
– Hört Euch gemeinsam im Bett oder auf der Couch ‚Harry Potter‘ oder Ähnliches als Hör-CD an
– Spielt nach dem Abendessen mal wieder Monopoly oder Mensch ärger Dich nicht.
– Kocht zusammen
– Backt zusammen Kuchen
– Nehmt euch öfter mal Eure Kuschelzeit, die Ihr so dringend braucht – Zeit, in der Ihr einfach nichts macht, nur zusammen kuschelt, Euch unterhaltet und Euch gemeinsam vielleicht ein paar tolle Geschichten ausdenkt
– In Regenpfützen hüpfen
– Die Kühe auf dem Bauernhof besuchen
– Für Ostern schon mal bunte Eier bemalen.
– Ausflug und Picknick machen (wenn es regnet, Picknick auf der Decke im Wohnzimmer)
– Auf den Spielplatz gehen

Alles! Nur Nichts, was mit der Schule zu tun hat, zumindest nicht die ersten 2-3 Wochen.

Zeigt euren Eltern, wie klug, lustig, entspannt und lebensweise ihr seid.

Wenn sie sagen, lerne deine Englisch-Vokabeln, dann schlagt vor, dass ihr das gerne gemeinsam tun könnt: Du lernst Englisch während Papa seine Spanish Vokabeln paukt; wollte er doch schon immer mal lernen!
 😉
Buch lesen? Ok! Wenn Mama auch ihres liest, das seit einem halben Jahr da liegt, das Lesezeichen bei Seite 67 😄
Mathe lernen? In Ordnung! Wenn sie den Fernkurs in Programmieren, Nähen, oder Ähnliches auch endlich wieder fortsetzen 😉
Usw., usw.

Und, ganz wichtig, es gibt selbstverständlich auch Regeln für die Erwachsenen:
 ☝️

Erteilt euren Eltern Handyverbot, wenn sie nicht Home-Office machen müssen. 
Lasst Euch die genauen Arbeitszeiten vorher geben und achtet darauf, dass sie die Zeiten einhalten.

Genau so, wie sie es bei Euch immer machen, wenn ihr Fernsehen schaut oder Playstation spielt.

Ihr dürft Sätze sagen wie: „Das Ding hat auch einen AUS-Knopf! Du bekommst ja noch viereckige Augen, wenn Du weiter drauf schaust“, usw. 

Ihr kennt ja die Sprüche Eurer Eltern gut genug, jetzt seid ihr an der Reihe, sie ebenfalls anzuwenden 😉

Für jedes „Jetzt nicht! Ich habe jetzt keine Zeit!“, das ihr von ihnen hört, gibt es einen Strafzettel, der den Eltern 20 Minuten extra Zeit berechnet. Bereitet einpaar dieser Strafzettel sicherheitshalber schon mal vor, Ihr werdet sie brauchen!

****
Falls Eure Eltern Schwierigkeiten machen, protestieren, meckern, sich verweigern, keine Disziplin an den Tag legen, absolut keine Lernbereitschaft zeigen und das Alles sowieso total unerhört finden, dürfen sie sich gerne bei mir melden ☎️
Ich freue mich drauf 😁

Bei übertrieben aufmüpfigem und schlechtem Benehmen müssen sie dann bei mir Nachsitzen.
Und, ich gebe gerne Nachhilfe in Sachen: „Die Lebensweisheit der Kinder und warum Eltern sie unbedingt auch wieder lernen und anwenden sollten“.

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