#KaffeeSatz Nr. 52

Du bist dort, wo deine Gedanken sind.
Sieh zu, dass deine Gedanken da sind, wo du sein möchtest.

Rabbi Nachman von Brazlaw


Ein Indianer, der in einem Reservat weit von der nächsten Stadt entfernt wohnte, besuchte das erste Mal seinen weißen Bruder in der Großstadt.

Er war sehr verwirrt vom vielen Lärm, von der Hektik und vom Gestank in den Straßenschluchten. Als sie nun durch die Einkaufsstraße mit den großen Schaufenstern spazierten, blieb der Indianer plötzlich stehen und horchte auf.

„Was hast du“, fragte ihn sein Freund. „Ich höre irgendwo eine Grille zirpen“, antwortete der Indianer. „Das ist unmöglich“, lachte der Weiße. „Erstens gibt es hier in der Stadt keine Grillen und zweitens würde ihr Geräusch in diesem Lärm untergehen.“

Der Indianer ließ sich jedoch nicht beirren und folgte dem Zirpen. Sie kamen zu einem älteren Haus dessen Wand ganz mit Efeu überwachsen war. Der Indianer teilte die Blätter und tatsächlich: Da saß eine große Grille.

„Ihr Indianer habt eben einfach ein viel besseres Gehör“, sagte der Weiße im weitergehen. „Unsinn“, erwiderte sein Freund vom Land. „Ich werde Dir das Gegenteil beweisen“. Er nahm eine kleine Münze aus seiner Tasche und warf sie auf den Boden. Ein leises „Pling“ ließ sich vernehmen. Selbst einige Passanten, die mehr als zehn Meter entfernt standen, drehten sich augenblicklich um und schauten in die Richtung, aus der sie das Geräusch gehört hatten.

„Siehst Du mein Freund, es liegt nicht am Gehör. Was wir wahrnehmen können oder nicht, liegt ausschließlich an der Richtung unserer Aufmerksamkeit. Was Du hörst, sagt mehr darüber aus wie Du denkst, als was Dich umgibt.“*

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In welche Richtung geht Deine Wahrnehmung und Aufmerksamkeit?
Nimmst Du die guten, ganz besonderen Dinge wahr?
Oder eher das, was fehlt, lästig ist oder früher viel besser war?

In welche Richtung gehen Deine Gedanken?

Denkst Du oft: „Ich muss heute arbeiten gehen!“
Oder denkst Du: „Ich darf heute arbeiten gehen. Ich bin dankbar dafür, eine Arbeitsstelle zu haben, um Geld für mich und meine Familie zu verdienen.“

Denkst Du: „Ich muss heute das Haus putzen!“

Oder denkst Du: „Ich bin dankbar dafür in einem schönen Haus zu wohnen und freue mich daran, es sauber zu halten.“

Denkst Du: „Ich muss Steuern zahlen!“
Oder denkst Du: „Ich bin ein wichtiges Mitglied dieser Gesellschaft und darf einen monetären Beitrag zu dieser Gemeinschaft leisten!“
(Na gut, diese Variante wird wahrscheinlich nicht ohne Zähneknirschen funktionieren … 😁)

Schule Deine Wahrnehmung! Es gibt noch viel mehr zu entdecken, als das, was sich offensichtlich zeigt.


Und achte auf Deine Gedanken! Du hast immer die Wahl, wie Du sie formulierst und somit Deine eigene Welt kreierst.

Ganz persönliche und individuelle Übungsanleitungen findest Du hier 😉:
https://brigitte-ciraudo.de/kontakt/
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*(Indianische Weisheit), Gefunden bei: MyMonk

picture by Cornelia Althaus – thank you my lovely 🙏😘

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