#KaffeeSatz Nr. 49

„Geh Du vor“, sagte die Seele zum Körper, „auf mich hört er nicht. Vielleicht hört er auf Dich.“
„Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für Dich haben“,
sagte der Körper zur Seele.

© Ulrich Schaffer

Mal Hand aufs Herz: wieviele Menschen kennst Du, die schon seit Monaten und sogar Jahren ihre Wehwehchen mit sich herum tragen, sogar chronisch krank sind.*

Aber die Ärzte finden nichts oder können die Krankheit nicht benennen.
Es wird eine Vielfalt an Tabletten und das in rauen Mengen verabreicht, Operationen angeordnet. Aber nichts geschieht. Die Symptome steigern und verschlimmern sich sogar.
Ein Symptom löst das andere ab. Meistens lösen die Nebenwirkungen dieser Medikamente noch zusätzliche Beschwerden aus.

Doch auch dann, nach monate- oder jahrelangem Leiden, sind manche Menschen nicht bereit, an ihrer Lebensweise oder inneren Einstellung zu arbeiten.

Sie gehen den gleichen Trott weiter, leiden und geben sich blind in die Hände von Ärzten, ohne für sich selbst Verantwortung zu übernehmen.

Man sagt, in einem gesunden Körper lebt ein gesunder Geist. Das stimmt! Aber nur, wenn die Seele auch gesund ist, bleibt der Körper gesund. Das eine bedingt das andere, geht zusammen einher.

Unabhängig von einer guten Ernährung und ausreichend Bewegung, die selbstredend zu einem gesunden Leben gehören, wird jedoch oft die Seelengesundheit vernachlässigt.

Wenn die Seele leidet, wird der Körper krank, da hilft die gesündeste Ernährung nichts. Wenn jemand jahrelang Kummer und Leid erfährt, meldet sich zwangsläufig irgendwann der Körper. Dieser seelische Schmerz muss aufgearbeitet werden.

Im Übrigen bin ich ein großer Fan der Psychosomatik und finde die alten Redensarten meistens sehr treffend:


– sie trägt eine große Last (Schulterprobleme?)
– das geht mir aufs Kreuz oder jemand hat mir ins Kreuz getreten (Rücken?)
– das ging mir richtig an die Nieren (Gemüt und Stimmung)
– welche Laus ist Dir denn über die Leber gelaufen? (Ärger/Stress wird nicht abgebaut)
– in die Arbeit hineinknien, eine Entscheidung schnell mal übers Knie brechen oder in die Knie gezwungen werden (Knieschmerzen)**

„Wer sein Herz ausschütten kann, dem wird die Galle nicht überlaufen“, sagt ein altes Sprichwort.


Menschen, die sich regelmäßig psychologische Unterstützung suchen, wissen, wie gut und erleichternd es sich anfühlt, über ein sehr belastendes Thema zu sprechen, ihm auf den Grund zu gehen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, anstatt das Thema ewig unter den Teppich zu kehren.

Denn, wer etwas unter den Teppich kehrt, macht nur den Teppich schmutzig, aber der Schmutz bleibt. Gelöst wird dadurch nichts und unter Umständen verschlimmert sich die Situation noch.
Wenn Elend oder Angst überhand nehmen, sollte man reagieren. Unnötig zu leiden ist weder sinnvoll noch bewundernswert.
Kluge Menschen lassen sich (rechtzeitig) helfen.

„Es ist die Gegenwart eines Therapeuten (oder Coaches 😉), seine Fragen, seine Aufmerksamkeit, die so wohltuend sein kann, auch wenn wir nicht genau wissen, auf welche Art und Weise“, sagt mein Lieblingstherapeut Irvin D. Yalom.

Und da Herr Yalom meines Wissens gar nicht mehr oder nur noch selten Termine vergibt, lade ich Dich herzlich ein, Dir bei mir „die Dinge von der Seele zu reden“ 😊
https://brigitte-ciraudo.de/kontakt/

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*Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich mich in diesem Text nur auf allgemeine Beschwerden beziehe und nicht auf schwere oder unheilbare Krankheiten. 
Es geht mir lediglich um den Appell zur größeren Beachtung der Seelengesundheit.

**Diese Redewendungen sind lediglich Anregungen zum Nachdenken, was die Ursache der Beschwerden sein könnte und ersetzt natürlich keinen Besuch beim Arzt.

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