#KaffeeSatz Nr. 50

Wenn du immer alle Regeln befolgst, 

verpasst du den ganzen Spaß.

– Katharine Hepburn –

Über diese unsinnigen Schulregeln aus Japan bin ich letzte Woche im Netz gestolpert:


– Schülern ist das Auftragen von Sonnencreme in der Schule untersagt.
– Schülerinnen ist es untersagt, Strumpfhosen zu tragen.
– Schülern ist das Tragen von farbiger oder gemusterter Unterwäsche untersagt.
– Schüler müssen sich die Erlaubnis der Schule einholen, wenn sie in den Urlaub fahren
– Schüler dürfen während des Unterrichts nur dreimal niesen.
– Männliche und weibliche Schüler müssen mindestens zwei Meter Abstand halten.
– Schüler müssen sich die Erlaubnis einholen, wenn sie sich während der Sommerferien die Haare schneiden lassen wollen.

Ohne Worte!!

Aber so schrullige Regeln gibt es nicht nur in Japan, sondern auch bei uns in Deutschland.

Solltest Du noch schulpflichtige Kinder haben, dann gönn’ Dir den Spaß und wirf mal einen Blick auf die Schulhof-Regeln in der Schule Deines Kindes. Hier ein kleiner Auszug:

– Du darfst auf Bäume so hoch klettern, wie du selbst groß bist. (Hahaha!! das versuche ich jetzt mal, wird sicher ein Mörderspaß 😂)
– Die roten Linien zeigen Schutzgebiete. Du übertrittst sie nicht!
(😱sonst wird scharf geschossen oder was?)
– Die blauen Linien zeigen die Schulhof-Grenzen. In den Pausen übertrittst du sie nicht! (siehe oben!)
– Fußball spielst du nur mit leichten Plastik-Bällen oder Softbällen (nee, lass mal! Macht so keinen Spaß 😏)
– Wenn es zum Ende der Pause gongt, beendest du dein Spiel sofort! Es gibt keine Nachspielzeit. (Fußball, Aliball, …)
(Jawoll!! und stillgestanden!! 👨‍✈️)
– Alle ausgeliehenen Spielgeräte bringst du sofort zurück zur Pausenausleihe. (Selbstverständlich 🙄🙄🙄)

Mal ganz davon abgesehen, dass KEIN Kind sich diese Regeln jemals durchliest, sie halten sich auch nicht dran. Und darin sind sie absolute Vorbilder für mich. Sie halten sich nicht an Regeln, die für sie keinen Sinn ergeben. Sie haben ihren Spaß, nehmen ab und zu mal eine Rüge in Kauf und machen genau so weiter wie vorher auch.

Und nun komme ich auf den Punkt! Alte Systeme, Regeln und Rituale sollte man von Zeit zu Zeit mal überdenken und wenn nötig ändern. Meistens sind sie sinnlos und einschränkend.

Es wird mehr Zeit und Energie für das Erstellen von Regeln (schon allein bei dem Wort ‚Regelwerk‘ krieg ich Schnappatmung) und deren Kontrolle gebraucht, als auf das lockere Einlassen auf neue Situationen, die keiner Regeln bedürfen und bessere Erfolge erzielen würden.
Um alte, nicht mehr brauchbare Rituale über Bord zu werfen, braucht man jedoch sehr viel Mut, Kraft und Ausdauer.

Und zwar, weil man da plötzlich die ganze „Das haben wir schon immer so gemacht!“-Armee gegen sich hat.
„Das kann man doch nicht machen, diese Rituale, Regeln gab es schon immer und die haben ja auch einen Sinn!“

Ach ja? Welchen? Und für wen?
(In der Regel bleibt hier die Erklärung für die Regel meistens aus 😉)

Es gibt Regeln, die Sinn machen, z.B. Verkehrsregeln (ok, bis auf einige Ausnahmen), damit es nicht allzu viele Unfälle auf den Straßen gibt.
Gesprächsregeln, (Lass‘ Dein gegenüber erst mal ausreden, beleidige nicht usw.) oder (gemäßigte) Tischregeln, damit man nicht mit Essen um sich schmeißt und sich aufführt wie die letzten Barbaren.
Das sind Regeln, die etwas mit Respekt und Schutz von Menschenleben zu tun haben.

Aber was ist mit den anderen eingestaubten Regeln?

Wer macht diese Regeln? 
Und machen diese noch Sinn? 

Muss man sich wirklich daran halten?

Du kennst bestimmt den Satz: Regeln sind dafür da, um gebrochen zu werden. 
Ja, das ist richtig. Aber nicht aus reiner Willkür, nur um des Protestes willen, 
sondern überlegt.
Welche Regel nützt noch und welche nicht? Welche macht für Dich noch wirklich Sinn?

Robert A. Henlein sagt dazu:

Ich bin frei, ganz gleich welche Regeln mich umgeben.
Wenn ich sie akzeptabel finde, dann akzeptiere ich sie;
Wenn ich sie widerlich finde, dann breche ich sie.

Ich bin frei weil ich weiß, dass nur ich alleine moralisch für alles was ich tue, verantwortlich bin.

***

Und die wichtigste Regel lautet:
DU alleine machst Deine Regeln, sonst niemand.

Falls Du Unterstützung beim Verfassen Deines eigenen ‚Regelwerks‘ 😉 benötigst, sende mir eine Nachricht:
https://brigitte-ciraudo.de/kontakt/

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