#KaffeeSatz Nr. 123

Worte sind Fenster oder sie sind Mauern,Sie verurteilen uns oder sprechen uns frei.

Ruth Bebermeyer

Worte sind Fenster oder Mauern … was bedeutet das?

Bei Worten als Fenster stelle ich mir ein offenes Fenster vor. Ich kann hindurch sehen, es wird ein offener Blick freigegeben – auf mich und auf den, der die Worte sagt.
Worte als Fenster bedeuten eine Einladung, sich frei zu fühlen, so zu sein wie man ist. „Komm herein, Du bist willkommen.“ Sie geben Raum für die Einzigartigkeit unseres Gesprächspartners durch wohlwollende und respektvolle Worte.
„Fensterworte“ könnten sich zum Beispiel so anhören:„Wie schön, dass Du Dir Dein kindliches Gemüt bewahrt hast.“ Damit erkennen wir den Menschen so an, wie er ist und freuen uns für ihn. Der Satz ist wohlwollend und liebevoll. Alles ist offen und frei.

Man könnte die gleiche Botschaft allerdings auch als Mauer benutzen: „Ich hätte nie gedacht, dass Du so naiv und dumm bist.“Das sind absolute „Mauerworte“ und danach wird es vermutlich nie wieder gut. Zusätzlich zu der Beleidigung kommt noch die Bewertung und die Verachtung des Gegenübers.

Ohne dass wir es vielleicht beabsichtigen, kann unsere Art zu sprechen Kränkungen zur Folge haben – bei anderen und auch bei uns selbst. Unsere Sprache macht unsere innere Haltung gegenüber anderen sichtbar und hörbar.

Haltung und sprachlicher Ausdruck gemeinsam bestimmen, ob wir eher zusammen kommen oder weiter auseinander driften. Durch eine achtsame und empathische Sprache können wir mehr Freude und Leichtigkeit im Kontakt mit Menschen und mit uns selbst erleben.

Also, achte auf Deine Worte: Dir und anderen gegenüber!