#KaffeeSatz Nr. 19

– Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. –

Ich setze mal allgemein zustimmendes Nicken voraus!

Beim Gras sind wir so gnädig und lassen es in Ruhe wachsen, aber unsere Projekte müssen schnell gehen. Blinder Aktionismus und Hektik machen sich breit, wenn Dinge nicht schnell genug vorangehen.

– wieso hat der Freund nicht nach spätestens 2 Minuten auf meine Nachricht reagiert?
– wieso habe ich nach 2 Tagen keine Antwort auf meine Bewerbung?
– wieso kann mein 4-Jähriger noch nicht perfekt chinesisch?

Das Gras lassen wir wachsen (es bleibt uns ja auch nichts anderes übrig), aber bei allen anderen Dingen machen sich Ungeduld und Kontrollzwang breit.

Wir können es nicht mehr ertragen zu warten und den Dingen ihre Zeit zu lassen. Wir zerren und reißen daran herum, damit es schneller geht.

Wir haben verlernt, gewissen Prozessen und Entwicklungen ‚ihre’ Zeit, also Wachstumszeit zu lassen.
Ich bin sicher, dass jeder von uns eine Oma oder einen Opa hatte, von denen wir den klugen Satz kennen:
Gut Ding‘ will Weile haben.

Dabei ist uns die Natur ein wunderbares Beispiel: sie braucht keine Hilfe von außen und niemand, der sie permanent korrigiert und ermahnt.

Auf den beiden Bildern oben ist derselbe Baum zu sehen, nur 5 Tage auseinander. Ohne fremdes Zutun, Hektik und Gängelei haben sich die Blüten entfaltet. WOW!

Kannst du es noch? Kannst du mal einen Gang runterschalten, innehalten und genießen?

Hast Du mal versucht, dem Kaffee beim Durchlaufen zuzusehen? Oder einem Vogel, der sein Nest baut?

Es ist so wunderbar meditativ und erdet uns wieder.

Werde Dir bewusst, dass alles SEINE Zeit braucht.
Lasse die Dinge einfach mal laufen, schaue zu und warte ab.

Oder wie mein Nachbar neulich sagte:
‚Ich überlasse die Sache jetzt dem Flow.‘

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert